Frank Junge aus Dortmund hat sich vor fünf Jahren mal bei Twitter angemeldet. Am Dienstagabend, als das Champions-League-Viertelfinale zwischen dem BVB und dem AS Monaco nach drei Explosionen am BVB-Bus abgesagt wurde, twitterte der 54-Jährige zum ersten Mal unter dem #BedForAwayFans. Unter diesem Hashtag haben Dortmunder den Monaco-Fans Übernachtungsmöglichkeiten angeboten. Einige Zeit später standen sechs Monaco-Fans im Alter zwischen 24 und 26 Jahren vor seiner Tür, eine Frau und fünf Männer.
Frank Junge, wie kam es zu dem Kontakt am Dienstagabend? Nach dem das Spiel abgesagt wurde, habe ich mich vor meinen Computer gesetzt. Ich habe noch nie getwittert, aber ich dachte mir, jetzt machst du das mal. Kurz nachdem ich den Monaco-Fans eine Übernachtung bei mir angeboten habe, kam auch schon eine Antwort von einem Fan. Wir haben dann Nummern ausgetauscht, geschrieben - und dann standen sechs Anhänger bei mir vor der Tür.
Wie war die Stimmung? Sie waren total nett und freundlich. Sie sind aus dem Elsass, eine französiche Region, angereist. Etwa 500 Kilometer. Eigentlich war der Plan, noch nach dem Spiel wieder zurückzufahren.
Wie verlief der Abend? Wir haben uns nett unterhalten. Ich habe dann auf der Couch geschlafen, die anderen in meinen Betten. Es war super nett. Ich habe jetzt auch einen Monaco-Schal.
Waren die Fans besorgt wegen der Explosionen? Nein, sie waren nicht ängstlich. Sie waren super vernetzt und hatten alle Infos.
Wie geht es jetzt weiter? Ich fahre jetzt mit allen in die Stadt. Mein Vater hat gesagt, ich soll alle auf seine Kosten zum Essen einladen. Der findet die Aktion auch super.